Romy Steuri hat im Herbst 2019 mit ihrer Labradorhündin «Java» die Prüfung zum Therapiehund erfolgreich abgeschlossen und seither sind die beiden regelmässig im Seniorenpark Weissenau in Unterseen anzutreffen. Wie sie «auf den Therapiehund» kam und was sie mit Java so erlebt, hat uns Romy in einem Interview beantwortet.
Romy, wie bist du darauf gekommen, mit deinem Hund Therapie-Einsätze zu leisten?
Die Idee stammt noch daher, als ich meinen vorherigen Hund, die Labradorhündin Lara, hatte. Ich las damals einen Bericht über Therapiehunde und fühlte mich gleich angesprochen. Vor allem aber Lara war ein richtiger Labrador der allen gefallen wollte und ich fand, dass dies eine neue Herausforderung für uns zwei wäre
Was fasziniert dich an euren Therapiehunde-Einsätzen?
Was der Hund den besuchten Menschen gibt! In wenigen Worten: Die Sonne scheint! Mir sagte mal eine besuchte Frau, sie hätte solche Angst vor Hunden gehabt und Lara habe ihr diese Angst genommen. Sie war richtig stolz auf sich (und ich auf Lara) J.
Was geben dir die Einsätze persönlich zurück?
Den besuchten Personen schöne Momente geschenkt zu haben.
Woran hat dein Hund die grösste Freude in den Einsätzen?
Mit Java hatte ich noch nicht so viele Einsätze wegen Corona. Die erste Person, die wir besucht haben, wollte eigentlich keinen Therapiehund, sondern einen Hund um mit ihm alleine spazieren zu gehen. Da dies nicht möglich ist, besuchen wir nun eine neue Person (hier sind Java und ich noch in der Kennenlern-Phase).
Was war dein bisher schönstes Erlebnis während einem Einsatz?
Das war noch mit Lara. Wir besuchten eine demente Frau, welche überhaupt nicht mehr am Leben teilnahm. Sie sass im Stuhl und lief nicht mehr. Nach einigen Besuchen von Lara lief sie mit mir gemeinsam mit der Doppelleine und später sogar wieder alleine zum Essen!
Wie findest du mit deinem Hund die Balance nach den Einsätzen?
Java und ich wohnen im schönen Berner Oberland und sind gerne und häufig in der herrlichen Bergwelt am Wandern und tanken so neue Energie. Auch die Zeit mit meinen Enkelkindern ist für uns beide immer wieder bereichernd und wir unternehmen viel gemeinsam.
Weiter mag Java als typischer Labrador Apportierspiele und findet auch Gefallen an der Hundeschule.
Welchen Tipp würdest du jemandem geben, der sich für die Therapiehundeausbildung interessiert?
Sich gut überlegen, ob dies das Richtige für den eigenen Hund ist und ob er daran auch wirklich Spass hat. Weiter muss man sich auch bewusst sein, dass einiges an Zeit aufgewendet werden muss (erst für die Ausbildung und später auch für die regelmässigen Einsätze). Um eine Ausbildung zu machen würde ich prüfen, ob während dem Kurs bereits die Möglichkeit besteht, erste Probeeinsätze zu absolvieren damit man unterschiedliche Arten von Institutionen kennenlernen kann.
Welchen Tipp würdest du einem Therapiehundeteam nach bestandener Abschlussprüfung geben?
Den Entscheid, welche Einrichtung man später besuchen möchte nicht zu überstürzen oder sich zu sehr darauf festzulegen. Es empfiehlt sich, die Einrichtung mal zu besichtigen und in Ruhe einen ersten Eindruck zu gewinnen um entscheiden zu können, ob man sich dort Einsätze vorstellen könnte (und viel wichtiger ist, dass sich der eigene Hund dort auch wohl fühlt).
Danke Romy, dass du dir die Zeit zur Beantwortung der Fragen genommen hast und wir wünschen dir und Java weiterhin viel Freude in den Einsätzen!